Chinchilla News- und Infoletter, Ausgabe April/Mai 2003

Chinchilla News- und Infoletter, Ausgabe April/Mai 2003

Der Chinchilla News- und InfoLetter. Hier steht das Chinchilla im Mittelpunkt!

Wir hoffe, Sie mit unserem News- und InfoLetter gut informieren zu können und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Themen im April/Mai 2003:



Kontaktlaute oder: Alles Kriminelle!

Eine Geschichte von Angelika Kautz

Chinchillas sind kriminell. Ja, zugegeben, kriminell süß sind sie auch. Das kann aber höchstens als mildernder Umstand gewertet werden für das, was sie gutgläubigen Futtergebern tagtäglich antun. Am Beispiel *Kontaktlaute* werde ich hier ausführen, zu was die vermeintlich harmlosen Wuschelchen in der Lage sind.
Die Versuchsanordnung besteht aus einer handelsüblichen Wohnung, angefüllt mit zwei menschlichen und drei chinchillesischen Individuen. Im Geschlechterverhältnis überwiegen männliche Exemplare, lediglich die Berichterstatterin ist anderen Geschlechts.
Im Feldversuch konnte folgende missbräuchliche Verwendung von Kontaktlauten beobachtet werden:

*Nötigung*
Später Abend. Alle Mäuse geben sich ihrem Fitness-Programm hin. Alle? Aber nein, Jerry sitzt vor dem Futternapf und gibt leise verzweifelte Kontaktlaute von sich. Was ist los? Er sieht gesund aus, starrt aber beim Ansprechen weiter in den Futternapf. Kein Fresschen mehr? Nein, Pellets sind noch da. Im Hintergrund sammeln sich erwartungsfroh weitere Chinchillas. Probehalber mal mit einer Tüte Trockenapfel geknistert - aha, der Racker kommt sofort aus dem Schrankkäfig gefegt.
Diagnose: akuter Leckerchen-Mangel, durch Nötigung der Halterin hat er welche für sich und seine Spießgesellen erpresst.
Zweites Beispiel:
Wieder Abend. Balou turnt auf dem Nachtschränkchen und beäugt in auffälliger Weise die Fernbedienung.
Die hat wunderbare Gummitasten zum Benagen. Verweis vom Bett her: *Balou - NEIN!*. Geheucheltes Interesse, dann wieder der Fernbedienung zugewendet. Also Fernbedienung umgedreht. Balou pfotet entrüstet auf der Rückseite und gibt Kontaktlaute ab, dabei vorwurfsvolles Fixieren des Spaßverderbers. Im Hintergrund verfolgen mehrere gespannt aufgerichtete Ohren die Auseinandersetzung. In diesem Fall war die versuchte Nötigung nicht erfolgreich.

*Üble Nachrede*
Situation: Ein frisch eingezogenes Chinchilla bewegt sich noch etwas unsicher im neuen Terrain. Damit es sieht, dass hier nichts Schlimmes passiert, will die Versuchsleiterin mit Superleckerchen (getrocknete Rosenblüten, sind die ganz verrückt nach) locken. Das Chinchilla nähert sich vorsichtig durch Längermachen (Stichwort: längstes Chinchilla der Welt). Es hat sich fast überwunden, als aus dem Nachbarzimmer laute, unfreundliche Kontaktlaute tönen. Der Rufer ist sauer auf die Halterin, weil er gerade erst gepackt und visitiert wurde. Offenbar teilt er seine Meinung über die Lockende in rüdem Ton mit. Das längste Chinchilla der Welt schnurrt zusammen und verlässt mit hastigen Sprüngen die Szenerie, um mit dem Schimpfer zusammen in Kontaktlauten zu diskutieren.
Dabei blicken beide Tiere aus sicherem Abstand auf die Halterin. Die fühlt sich, wie sich halt jemand fühlt, über den gerade lauthals schlimme Geschichten erzählt werden...

*Verabredung zu Straftaten*
Wieder Auslauf. Ein Chinchilla bewegt sich unter den Schuhschrank und erkundet die Lage. Die gegenüberliegende Zimmertür ist offen, prima! Also erst mal fleißig Kontaktlaute abgeben. Nach und nach sammeln sich die Mitglieder der Gang. Unter dem Schuhschrank wird lebhaft diskutiert. Plötzlich Stille. Der Anführer bewegt sich langsam in gerader Linie durch die geöffnete Tür. Als nichts passiert, folgen mit großen Hopsern die anderen, geordnet nach Rang. Einmal im Zimmer, spritzen sie blitzschnell in alle Richtungen, und der Raum ist vermeintlich chinchillafrei.
Wenig später hört man dann, was sie unter dem Schuhschrank geplant hatten: Fräsende und rupfende Geräusche können in diesem Zusammenhang als sicherer Beweis für (gemeinschaftliche) Sachbeschädigung gewertet werden.

Die Untersuchung wird fortgesetzt. Da größere Stichproben in der Statistik von Vorteil sind, ist eine Vergrößerung der Chinchillagruppe geplant. Weitere Beispiele über das durchtriebene Treiben der Tierchen werden gerne entgegengenommen.
Ich hoffe, das Lesen hat Spaß gemacht,

Angelika Kautz

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Das erste mal Chinchilla Nachwuchs / Tipps und Tricks

Was für Chinchilla-Züchter schon fast Routine wird, ist für Halter, die das erste mal Chinchilla Nachwuchs erwarten, sehr aufregend: Die Geburt steht ins Haus!

Doch woran kann man feststellen, ob ein Chinchillaweibchen trächtig ist und wann die Geburt erfolgen wird? Es gibt viele Chinchillaweibchen, denen man bis zum Ende nichts von der Schwangerschaft anmerkt. Wer seine Tiere aufmerksam beobachtet kann jedoch manchmal den Deckakt beobachten oder einen Deckpropfen nach dem Geschlechtsakt im Käfig finden. Von diesem Zeitpunkt aus rechnet man dann ca. 111 Tage und hat somit den ungefähren Wurftermin, sollte das Weibchen aufgenommen haben.

Mit der starken Gewichtszunahme im letzten Drittel und den häufigen Ruhephasen des Weibchens kündigt sich meist das Ereignis an. Manche Weibchen bekommen zu diesem Zeitpunkt eine leichte Verstopfung. Dies ist daran zu erkennen, dass die Köttel etwas kleiner werden, da die kleinen Babys, die nun viel Platz in Anspruch nehmen, immer mehr auf den Darm drücken.
Ein bisschen unterstützen kann man das Weibchen mit der Gabe von verdauungsfördernden Leckereien, wie z.b. Apfel (bitte nur, wenn das Chinchillas es gewohnt ist).

Vorbereitungen für den Wurftermin:
Wenn Sie den Geburtstermin wissen, sollten Sie 2 Tage vorher den Käfig säubern und danach die Pippiecken täglich entfernen. Weiß man den Termin nicht genau, ist es auf jeden Fall ratsam, die Pippiecken regelmäßig zu entfernen, denn wenn die Jungen da sind, sollte man im Käfig die erste Woche nach der Geburt nur das allernötigste verrichten.
Am besten sollte man das Schlafhäuschen auf den Käfigboden stellen. Auch wenn das Weibchen meist außerhalb gebärt, wird sie anschließend meist froh sein, sich mit ihren Babys dorthin zurück ziehen zu können. Bereits am Tage der Geburt (manchmal auch vorher) wird der Bock versuchen, das Weibchen nachzudecken. Chinchillaweibchen sind gleich wieder bereit aufzunehmen. Meist kann man den Geburtstermin des nächsten Wurfes anhand des letzten Wurftermins bestimmen. Jedoch gibt es auch Weibchen, die in dieser Zeit leicht aggressiv auf das Böckchen reagieren und nicht gedeckt werden wollen. Dies ist jedoch meist kein Grund zur Besorgnis.

Die Geburt:
Der Großteil der Weibchen gebärt tagsüber oder in den frühen Morgenstunden. Sollte Sie wider Erwarten die Möglichkeit haben, dabei zusehen zu können, verhalten Sie sich bitte leise und stören Sie nicht dabei, schalten sie auch kein extra Licht an, um alles besser sehen zu können.
Fotos von der Geburt zu haben ist zwar sensationell, aber für das Weibchen, welches unter starken Schmerzen seine Jungen bekommt, keine entspannte Sache, sondern absoluter Stress. Erst recht, wenn man dafür noch in den Vorgang eingreift, um möglicht schöne Bilder machen zu können. Zusätzlich kann der Blitz die noch sehr empfindlichen Augen der Jungen nachhaltig schädigen (wie beim Menschen auch). Bitte stören Sie die werdende Mutter nicht, je weniger Stress sie hat, desto besser kann und wird sie sich um ihre Babys kümmern!
Wenn die Mutter die Nachgeburt gefressen hat, ist die Geburt abgeschlossen. Auch wenn Chinchillas sonst reine Pflanzenfresser sind, ist das Fressen der Nachgeburt sehr wichtig.

Nach der Geburt:
Stören Sie die Familie nicht. Erst später am Abend, wenn die Jungen trocken sind, sollten Sie die Kleinen einmal wiegen und die Gewichte notieren. Nehmen Sie die Kleinen nur kurz heraus, und schauen, ob *alles dran* ist. Je häufiger Sie die Familie stören, um so gestresster ist die Mutter, die sich dann zurückziehen wird. Da die Nachgeburt für das Chinchilla schwer verdaulich ist, kann auch hier zu Unterstützung eine verdauungsfördernde Leckerei, wie z.B. Apfel gegeben werden.
In den ersten 2 Tagen ist das Weibchen oft mit sich und dem Partner beschäftigt. Dies ist noch kein Grund zur Besorgnis, denn die Natur hat es so eingerichtet, dass neugeborene Babys genug Reserven haben, um bis zum 3. Tag nach der Geburt ohne Muttermilch überleben zu könnten.
Wiegen Sie die Jungen jeden Abend -> bis zu 4 g nehmen sie in den ersten 2 Tagen ab - am 3.-4. Tag holen sie es jedoch meist wieder auf. Wichtig ist auch, vorher nicht zuzufüttern. Füttert man zu früh zu, kann es passieren, dass die Jungen weniger an den Zitzen der Mutter saugen und der Milcheinschuss damit geringer wird. Nähere Informationen dazu unter http://www.chinchillazucht.info im Menü "Handaufzucht/Amme".

Ihre Aufgaben:
Am Abend werden die Jungen jeden Tag gewogen, um das Gewicht zu kontrollieren - auch wenn es den Anschein macht, dass die Mutter nur oben im Käfig sitzt, solange die Babys ab dem 3. Tag zwischen 1 und 4 g täglich zunehmen, ist alles OK und es gibt keinen Grund zur Aufregung!
Zur möglichst gleichen Zeit wird abends das Futter, Wasser und Heu neu aufgefüllt.

!!!WICHTIG!!!


Weitere Infos zum Thema Geburt, Handaufzucht, Nachwuchs usw. finden Sie unter http://www.chinchillazucht.info

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Das abendliche Staubbad gleich nach der Geburt?

Die Meinungen zur Gabe des abendlichen Staubbades kurz nach der Geburt gehen bei manchen auseinander. Mancher ist der Ansicht, dass das Staubbad kein Problem für die geöffnete Scheide nach der Geburt oder die Jungen darstellt, andere sehen ein Risiko.

In der Fachliteratur findet man im *Das Große Handbuch der Chinchillazucht* von Harry Eckhard (1963, Seite 42) folgendes Zitat:
*Hat sich nach dem Wurf die Vagina wieder geschlossen, ist gegen ein Bad aus feinem staubfreien Sand, ohne Beimischung von Talkum nichts einzuwenden.*. Zitatende.

- Dies geschieht in der Regel nach 4 - 6 Tagen. Doch geht Harry Eckard in seiner Erläuterung noch weiter, Zitat:
*Die Beschaffenheit ist zu diesen Zeitpunkt besonders wichtig, da die Neugeborenen im Fell der Mutter keinen Staub einatmen sollen. Die Ansichten über den Zeitpunkt an dem das Sandbad wieder eingesetzt werden kann, weichen von einander ab. Der Züchter muss sich hier auf seine eigene Urteilskraft und den Zustand des Felles bei der Mutter verlassen. Meist wird nach 30 Tagen dass allgemein übliche Sandbad wieder eingestellt.* Zitatende.

Die *Zuchtanleitung für Chinchillas* von Gerhard Schreiber (1993, Seite 25) schreibt dazu Zitat:
*Das Sandbad wird acht bis zehn Tage nicht gegeben.* Zitatende.

Im Buch *Chinchillazucht für jeden verständlich* gemacht von Egon Möslacher (1992, Seite 46) heißt es Zitat:
*Am Tage des Wurfes soll dem Weibchen kein Sandbad gereicht werden. Die Gefahr einer Entzündung der Gebärmutter und der Vagina ist zu groß. Wenn auch andere Meinungen im Umlauf sind, so möchte ich doch die vernünftigen Züchter davor bewahren. Es ist nämlich kaum anzunehmen, dass ein Sandbad, mag es noch so sauber gehalten werden, frei von Bazillen und sonstigen Krankheitserregern ist.* Zitatende.

-> Auf Grund dieser Erkenntnisse empfiehlt die IG Chinchilla, das Staubbad in den ersten 4 - 6 Tagen nach der Geburt nicht zur Verfügung zu stellen. Damit vermindert sich das Risiko einer Infektion durch in die offene Scheide eindringenden Staub und auch die Jungen sind davor geschützt, dass kein Staubbad in ihre kleinen Äuglein gelangt, die sie oftmals noch nicht schnell genug schließen können.

Wenn Sie das Staubbad im Käfig vergessen haben und das Weibchen darin direkt nach der Geburt gebadet hat, können Sie natürlich nichts mehr tun, außer das Staubbad zu entfernen und abzuwarten. Geht alles gut, hat das Weibchen entweder aufgenommen oder wird nach 4 Wochen wieder brünftig mit klaren oder weißlichen Ausfluss oder weißlichem Brunftpfropfen. Ist der Ausfluss in der Folgebrunft jedoch rötlich oder bräunlich, sollte ein Kontroll-Abstrich vom Tierarzt gemacht werden, damit eine mögliche Infektion gleich entsprechend behandelt werden kann.

Sie entscheiden selbst für Ihre Tiere, ob Sie ein Risiko durch das Staubbad direkt nach der Geburt sehen oder nicht!

Weitere Informationen zum Staubbad sind zu finden unter www.chinchilla.info im Menüpunkt *Badegranulat*.

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Die warme Zeit beginnt - Chinchillas im Sommer

Für alle Lebewesen fängt nun wieder die schöne, warme Zeit an. Die Sonne verleiht uns Energie, Lebensfreude und Wärme. Letzteres ist doch manchmal für viele Lebewesen lästig, doch wir Menschen haben dafür eine natürliche Einrichtung: Wir können schwitzen. Durch die Verdunstung der Feuchtigkeit, tritt ein Kühlungseffekt ein.

Gerade das können unsere kleinen Freunde - die Chinchillas - nicht.
Chinchillas haben zur Regulierung der Körpertemperatur die Möglichkeit die Durchblutungsstärke ihrer Ohren zu steuern. Wird einem Chinchilla sehr warm, steigert es die Durchblutung der Ohren, die nur mit wenigen kleinen Härchen bewachsen sind. Diese werden dadurch stark gerötet und geben die Körperwärme an die Umgebung ab. Dies kann man nach dem abendlichen Auslauf bei einigen Tieren beobachten.
In seiner natürlichen Umgebung verkriecht sich das Chinchilla an den heißen Tagen in Erdhöhlen - dadurch entgeht es dort der Hitze. Ähnliches können wir unseren Chinchillas auch bieten: Tonröhren, Fliesen oder das Sandbad können helfen. Wie? - Am besten Sie haben alles in doppelter Ausführung. Stellen Sie den Sand, die Tonröhren oder Fliesen in einen kühlen Raum - nicht in den Kühlschrank, denn zu kalt ist auch nicht gut (Gefahr einer Blasenentzündung). Geben Sie an besonders warmen Tagen abwechselnd immer eines der gekühlten Einrichtungsgegenstände in den Käfig - die Chinchillas werden diese bei Bedarf aufsuchen. Wechseln Sie diese aus, wenn Sie denken, dass diese sich wieder aufgeheizt haben.
Auch eine Wärmflasche, gefüllt mit kaltem Wasser und umhüllt mit einem Geschirrhandtuch, kann zur Kühlung beitragen. Die Chinchillas werden sich an warmen Tagen in der Regel immer im unteren Drittel des Käfigs aufhalten - vielleicht auch etwas Streu vom boden scharren, um sich auf der kühlen glatten Oberfläche abzukühlen.
Haben Sie dünnere Bretter im Käfig, so können Sie UNTER diese mit einer Halterung auch Kühlakkus aus dem Gefrierschrank montieren - aber auch hier Vorsicht, dass es nicht zu kalt ist. Die Chinchillas sollten keinen direkten Kontakt zu den Kühlakkus haben.

Die kritischen Tage für das Chinchilla sind Tage, an denen es nicht nur warm, sondern zusätzlich noch feucht ist. Eine Luftfeuchtigkeit von über 60 % bei über 24 Grad Raumtemperatur, kann im ungünstigen Fall zum Hitzschlag führen. Gerade hier ist es dann besonders wichtig, dass Sie ihren Chinchillas helfen, dabei aber nicht zu alten Methoden wie "nasse Handtücher aufhängen" (Luftfeuchtigkeit zu hoch).
Wenn Sie Ventilatoren aufstellen, ist Vorsicht wegen möglicher Zugluft angebracht. Die Tiere dürfen nicht direkt angestrahlt werden - gleiches gilt für Klimaanlage (Bindehautentzündung der Augen, Erkältung).

Ein weiterer Punkt an warmen Tagen sind Transporte des Chinchillas im Auto. - Wie transportiere ich ein Chinchilla und worauf muss ich dann achten?
-> Die Antwort ist einfach: an warmen Tagen werden Chinchillas nur im äußersten Notfall bei lebensbedrohlichen Situationen zum Tierarzt transportiert! Gerade Chinchillas als hitze- und feuchtigkeitsempfindliche Tiere, sollten im Sommer bei Wärme tagsüber nicht transportiert werden!
Tierbörsen, Tierausstellungen und Tierschauen finden auch aus diesem Grund überwiegend in den Herbst- und Wintermonaten des Jahres statt.
Verlegen Sie Transporte, wenn sie nun ganz und gar nicht vermieden werden können, am besten spontan auf kühle Tage oder in die frühen Morgen- und späten Abendstunden oder ganz auf die Nacht. Das Auto sollte dann jedoch von innen Kühl sein - vorher vielleicht in einer Garage oder im Schatten gestanden haben. Zugluft durch geöffnete Fenster oder stark aufgedrehtes Gebläse birgt Risiken wie Bindehautentzündungen oder Erkältungen. Auch hier können Kühlungsmaßnahmen wie o.g. behilflich sein.
Vorteilig ist dabei ein Auto mit Klimaanlage - jedoch sollten Sie unbedingt darauf achten, dass der Temperaturunterschied nach draußen nicht zu hoch ist und die Chinchillas nicht mitten im Zug der Klimaanlage stehen.

Weitere Informationen zum Thema *Transport von Chinchillas* finden Sie auf der www.chinchilla.info.

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Ein Notfallchinchilla und seine Geschichte

von Gaby N.

Am 27. März diesen Jahres erreichte die IG Chinchilla ein Hilferuf aus einer Arztpraxis bei Stuttgart. Ein Chinchillaweibchen, das im Juli 2001 geboren wurde, saß seit zwei Tagen dort und sollte wegen einer Pilzerkrankung eingeschläfert werden!

Zur Vorgeschichte: Die ehemaligen Besitzer hatten 4 Chinchillas, 3 Männchen und 1 Weibchen (Daisy) sowie 3 Katzen. Ende Juli 2002 erkranke Daisy als Neuzugang an einem Hautpilz (was nicht selten ist, denn das Keimmilieu beim neuen Besitzer ist für das Immunsystem eine Herausforderung) . Der Tierarzt diagnostizierte den am häufigsten bei Mensch und Tier auftretenden Hautpilz Trichophyton und behandelte mit Griseovulvin-Tabletten (wird als Medikament oft für Katzen verschrieben, der TA vermutete auch die Katzen als symptomlose Träger des Pilzes) alle 4 Tiere und testeten immer wieder nach, bis Daisy im Test negativ war (weitere Informationen zu Pilzerkrankungen siehe www.chinchilla.info).
Während dieser Zeit war der Besitzer ebenfalls erkrankt und wurde mehrere Monate mit starken Medikamenten behandelt.

Nun hatte Daisy jedoch seit ein paar Tagen eine neue haarlose Stelle am Schwanz und die Besitzer hatten zu der Zeit ein 14 Tage altes eigenes Baby und Angst vor eine Ansteckung, weshalb sie das Chinchilla zunächst in den Keller stellten und später den Wunsch des Einschläferns äußerten, aber glücklicherweise auch damit einverstanden waren, dass die Tierarztpraxis einen Vermittlungsversuch unternimmt.
Natürlich musste diese neue haarlose Stelle kein Pilz sein. Aber eine erneute Diagnostik durch den Tierarzt war von den Besitzern nicht erwünscht.

Das Koordinations-Team war sprachlos und entsetzt: Hier musste unbedingt geholfen werden! Der E-Mail Kontakt war sehr freundlich und der Arzt sowie seine Helferinnen sehr bemüht, einen Platz für Daisy zu finden.

Ich habe mich bereit erklärt, die Chinchilla-Dame aufzunehmen, da die Tierarztpraxis *nur* 200 km von mir entfernt liegt und ich noch einen Notfallplatz frei hatte und mit Pilzerkrankungen beim Chinchilla vertraut bin.
So konnte Daisy dann auf den Weg nach Bayern zu mir gebracht werden, wo sie am 2. April ankam. Damit Daisy nicht noch zusätzlich gestresst wurde, habe ich sie, als sie bei mir ankam, erst einmal in den schon vorbereiteten Notfallkäfig gesetzt. Als ich sie aus dem Transportkäfig in den Notfallkäfig setzte, fiel mir die kahle Stelle an ihrem Schwanz auf. Ansonsten hatte sie ein relativ schönes Fell, was nur dringend ein Sandbad - vorsichtshalber mit Fungystop - benötigte. Dies stellte ich Daisy bereits im Käfig zur Verfügung und sie wälzte sich lange Zeit darin. Ich habe sie weder viel angefasst, noch Unruhe in den Raum gebracht.
Dass ich sie in Quarantäne setzte war eine logische Entscheidung, zum Schutz meiner eigenen Tiere.

Auch am nächsten Tag beschränkte ich den Kontakt zu ihr auf das Nötigste. Sie sollte erst einmal zur Ruhe kommen und ihre neue Umgebung erkunden, bevor ich mich ihr annähern wollte. Doch schon am nächsten Tag bereitete Daisy mir eine große Überraschung: Als ich nach ihr sehen wollte, bemerkte ich Blutspritzer im Käfig. Ängstlich sah ich nach und entdeckte ein süßes kleines Chinchillababy. Ich war erfreut und auch ein wenig schockiert! Und auch der Tierarzt hatte nichts davon bemerkt!
Ich nahm das Kleine heraus, wog es und sah nach dem Geschlecht: Es war ein 44g schweres Mädchen! Kerngesund und quietschfidel!

Das Sandbad und das Fungystop habe ich somit erst einmal nicht mehr gegeben, was jedoch im Anbetracht der überstandenen Strapazen von Daisy wohl das kleinere Übel war.

Inzwischen sind einige Wochen vergangen und Mutter wie Tochter sind wohl auf. Daisy hat sehr schnell Vertrauen zu mir gefasst und lässt sich ohne Probleme am Hals kraulen und auf den Arm nehmen. Die Behandlung der kahlen Stelle am Schwänzchen mit Fungystop im Sandbad war erfolgreich (wenn es denn wirklich Pilz war), denn an der kahlen Stelle am Schwanz wächst bereits wieder Haar nach.

Für Mutter und Tochter suche ich nun ein Zuhause, in dem sie zusammen bleiben dürfen und somit gleichgeschlechtlich gehalten werden. Von einer weitere Vergesellschaftung möchte ich abraten, da Daisy sicherlich schon genug durchgestanden hat. Dass sie nun mit ihrer Tochter zusammen an einen Platz, an dem beide viel Liebe bekommen, vermittelt wird, ist mein großer Wunsch.
Vielleicht findet sich ja unter den *Chinchilla News- und InfoLetter* Lesern ein Mensch, der den beiden eine Chance gibt und dem die beiden viel Freude bringen können.
Denn dass die beiden ganz besondere Chinchillas sind, kann ich nur bestätigen. Sie haben einen super lieben Charakter und haben ein tolles Zuhause verdient!

Wenn Sie Interesse an Daisy und ihrer Tochter haben, melden Sie sich unter
Chinchilla-News@gmx.de

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Chinchilla InfoMesse der IGC

Am Samstag, den 04. Oktober 2003 ab 11.00 Uhr findet unsere 3. Chinchilla InfoMesse statt. Nähere Informationen finden Sie unter www.chinchilla-infomesse.de

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Sonstiges

Sie wollen Sich für Chinchillas einsetzen und auch anderen Haltern mit Ihren Erfahrungen helfen? Gemeinsam sind wir stark!

http://www.chinchillas-suchen-ein-zuhause.de sucht Notfallanlaufstellen!

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Die Interessensgemeinschaft Chinchilla dankt Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht Ihnen und Ihren Chinchillas alles Gute!

Die Inhalte der News- und Infoletter unterliegen dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieser bedarf einer Erlaubnis der Redaktion Chinchilla-News@gmx.de.
Wenn Sie fragen haben, kontaktieren Sie uns gern.