Über das Chinchilla, Geschlecht

Das Chinchilla

© Daniela Klein


Dies ist ein Saphir- eine sog. Farbmutation.
Durch Anklicken der Körperteile gelangen Sie zu deren Beschreibung.
Chinchilla

Das Chinchilla stammt ursprünglich aus Südamerika, wo es in den Anden in einer Höhe zwischen 500 und 3000 m lebt. Heute ist es dort vom Aussterben bedroht.
Im Sommer liegen dort die Durchschnittstemperaturen bei 24 – 29 Grad, im Winter bei 8 – 12 Grad. Die Temperaturschwankungen von Tag und Nacht betragen 25 Grad. Durchschnittlich fallen dort nur 200 – 700 mm Regen im Jahr.

Es gibt noch 2 lebende Arten des Chinchilla:

Chinchilla laniger/lanigera (unsere Heimtiere)
Chinchilla Brevicaudata (kaum als Heimtier gehalten)

Unsere Heimtiere sind Chinchilla laniger/lanigera. Äußerlich wird eine Typ-Unterscheidung anhand der Körperform gemacht. Der "La Plata"-Typ stammt laut Fachliteratur eher aus dem Innenland Südamerikas, ist etwas rundlicher und gedrungener in der Körperform.
Der "Costina"-Typ soll ein Küstenbewohner sein, ist vom Köper her schlank und länglich/spitz.
Es sind noch weitere Typenbezeichnungen in Fachliteratur zu finden, diese bezeichnen ebenfalls o.g. Typen.

Das Chinchilla Brevicaudata ist größer als unsere Heimtiere, sehr rund und gedrungen. Seine Ohren sind behaart und klein. Es unterscheidet sich auch in der Tragezeit (123 Tage) vom Laniger/Lanigera (111 Tage). Kreuzungen beider Arten sind möglich, die Nachkommen jedoch z.T. unfruchtbar (vgl. Kreuzungen Esel/Pferd).

Chinchillas werden heute in verschiedenen Farben gezüchtet und es entstehen immer neue Varianten:


Die Körperlänge eines ausgewachsenen Chinchillas ohne Schwanz beträgt zwischen 21 und 26 cm und hängt von der Abstammung ab.



Der Schwanz ist zwischen 10 und 20 cm lang und dient dem Gleichgewichtsausgleich beim Laufen und Springen.
Er ähnelt sehr dem eines Eichhörnchens.

Die Ohrlänge beträgt zwischen 3 und 7 cm. Sie sind nicht behaart und sehr beweglich. Auch dienen sie zur Regulierung der Körpertemperatur. Da Chinchillas nicht schwitzen können sind die Ohren bei Wärme stark durchblutet, bei Kälte weniger stark.

Die Haarlänge liegt zwischen 1,5 und 3,5 cm. Aus einer Haarwurzel kommen durchschnittlich 60 Haare die seidenfein und leicht sind.
Hier Haarwurzeln eines standard und eines weißen Chinchillas (auf das Bild klicken um zu vergrößern)

Hier Haarwurzeln eines standard und eines weißen Chinchillas
(auf das Bild klicken um zu vergrößern)



Neben der Wurzel mit den enorm vielen Haaren, haben Chinchillas noch sogenannte Grannen. Diese sind einzelne, längere und stabilere Haare, die eine Stützfunktion haben. Sie halten die zarten Haare des Chinchillas aufrecht.
Chinchillahaare haben ein sogenanntes Agouti-Muster. Dies bedeutet, das jedes Haar 3 Farbzonen hat: eine Unterzone (beim Standard grau), ein sogenanntes Band (beim Standard Weiß) und die Spitzen /beim Standard grau bis schwarz), die den Schleier bilden. Velvet (Decke und Kopf) und Ebony hat jedoch kein Agouti-Muster, ihnen Fehlt die mittlere Zone - das Band. Auch die Bauchseite hat nur 2 Farben - Unterzone und Band.

Das Fell bietet einen guten Schutz gegen Kälte, was ihnen aber zum Verhängnis wird, sobald es über 25 Grad warm wird. Chinchilla können nicht schwitzen und dürfen nicht gebadet werden, da dies das Haar zerstört und die Tiere schlecht trocknen und somit schnell krank werden würden.
Die natürlichen Feinde der Chinchilla sind Greifvögel. Fasst man einen Chinchilla auf dem Rücken an, um es vielleicht hochzuheben, zappelt es und wirft die Fellpartien ab, um zu entkommen. Dort ist dann nur noch glatte Haut und es dauert 3 Monate, bis die Haare nachgewachsen sind.

Weitere Informationen zum Chinchillafell - klick hier

Das Körpergewicht eines ausgewachsenen Chinchilla liegt zwischen 400 und 1000g und die Lebenserwartung von 18 bis 22 Jahre. Ob sie dieses Alter ereichen können, hängt zum größten Teil von den Haltungsbedingungen ab. Insbesondere die Ernährung beeinflusst die Lebenslänge besonders.




Hier erfahren Sie, wie man Chinchillas wiegen kann.



Geschlechtsbestimmung
Wichtiges Erkennungsmerkmal ist der Abstand zwischen Zipfel und After !!!
Beim Weibchen gibt es keinen großen Abstand in dieser Region.

Der Zipfel liegt fast direkt am After. Beim Böckchen jedoch gibt es einen sichtbaren (ca. 0.5-1 cm) Zwischenraum, der oftmals mit etwas Fell bedeckt ist.

Das linke zeigt das Weibchen (alles hübsch nahe beieinander) das rechte das Böckchen.

 

Weibchen       Böckchen



Zur Geschlechtsbestimmung hilft nur das Schauen von unten/hinten. Der kleine Harnzapfen beim Weibchen kann leicht mit einem kleinen Penis verwechselt werden. Wichtiger Unterschied ist immer der Abstand!



Chinchillas haben 6 Zitzen - beim säugen sind nicht immer alle aktiv. 2 Zitzen sitzen in der Mitte - diese sind auch meist beim Stillen gut sichtbar. Zwei sitzen zwischen den Hiterbeinen und 2 kurz hinter den Forderpfoten.

Die Zähne eines Chinchilla sind gelb, gelb-orange oder bräunlich. Sollten Sie weiß sein, liegt ein Vitaminmangel und/oder Mineralstoffmangel vor. Werden die Zähne weich und brüchig, liegt ein Mineralstoffmangel vor.



Gesunde Zähne eines Ebony mittel



Das Chinchilla hat im After eine kleine Drüse - nicht zu verwechseln mit einem eitrigen Geschwür - dies ist die Analdrüse, auf dessen Oberfläche eine gelbe zähe Flüssigkeit liegt.

Die Köttel eines Chinchilla sind ca. 1 cm lang, trocken und eiförmig. Optimal sind sie dunkelbraun, schwarz ist auch "normal". Chinchillas fressen ab und an frisch abgesetzte Köttel - insbesondere nach Ruhephasen. Dies ist normal, denn es sind Stoffe in den Kötteln enthalten, die das Chinchilla zum Leben braucht. Chinchillas sind Dauerausscheider, das bedeutet, sie setzen permanent Köttel ab.

Der Urin des Chinchillas ist normalerweise hellgelb. Bei der Gabe von Nageästen wie Apfeläste oder Haselnussäste kann er sich rötlich verfärben. Normalerweise haben Chinchillas in ihrem Käfig eine Piepie-Ecke. Nur selten kommt es vor, dass größere Seechen außerhalb des Käfigs getätigt werden.